Die Hintergründe
Aktueller Stand
In Deutschland werden jährlich hunderte Patienten, die unter schweren Blutungen oder einer bedrohlichen Hypotonie (zu niedriger Blutdruck) leiden, intensivmedizinisch betreut. Nach den Leitlinien ist eine Volumensubstitution, also eine Gabe von Flüssigkeit zum Ausgleich des Verlustes und zur Anhebung des Blutdrucks vorgesehen.
Das Problem
Die besondere Herausforderung für die behandelnden Ärzte ist – ausgehend von den allgemeinen Leitlinien – die für den jeweiligen Patienten optimale, individualisierte Indikationsstellung zu ermitteln und die richtige Dosis und am besten geeignete Infusionslösung zu verabreichen.
Unterstützung durch Technik
Unser Projekt
Im vorliegenden Projekt wird mit IMEDALytics ein innovatives, IT-basiertes Unterstützungsystem entwickelt. Dieses soll für die individualisierte Risikoabschätzung, Überwachung und Therapieführung in der Intensivmedizin eingesetzt werden. Als Anwendungsfalls ist die Volumensubstitution ausgewählt worden.
In Entwicklung
Das System verknüpft die Daten eines Patienten mit medizinischem Erfahrungswissen sowie Modellen, die aus Datenbanken mit gespeicherten Patienteninformationen gewonnen werden. Das innovative System visualisiert das individualisierte Ergebnis dieser Verknüpfung nutzerfreundlich. So können Ärzte und medizinisches Personal auf Grundlage einer umfassenden Datenlage eine informierte und fundierte Entscheidung über notwendige Therapiemaßnahmen treffen.
Mehr Wissen durch Daten
IMEDALytics nutzt die Fortschritte in der Digitalisierung
des Gesundheitswesens und neue Technologien zur maschinellen Datenanalyse, um
besser auf den Patienten angepasste Behandlungspfade zu erreichen und damit
unerwünschte Langzeitfolgen wie Pflegebedürftigkeit und Langzeitbeatmung zu
vermeiden.

Individualisierte Medizintechnik
Zur Umsetzung des Strategieprozesses Medizintechnik verfolgt das
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit dieser
Fördermaßnahme das Ziel, über eine patientenorientierte Sichtweise einen
aktiven Beitrag im Bereich der medizintechnischen Forschung und
Entwicklung (FuE) zu leisten, um die zukünftige Patientenversorgung zu
verbessern und die Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems auszubauen.
Darüber hinaus soll die Innovationskraft und globale
Wettbewerbsfähigkeit der Branche am Standort Deutschland gestärkt werden. Eine verstärkte Individualisierung von
Behandlungsmethoden und Produkten im Bereich der Diagnostik und/oder Therapie
mit dem Ziel, das Therapieergebnis durch Einbeziehung individueller Daten des
Patienten und seines Umfeldes maßgeblich zu verbessern, bietet große Chancen
für eine bessere Patientenversorgung.
Die individualisierte Medizintechnik greift diesen Bedarf
und die damit verbundenen Potenziale auf. Die angestrebten Ergebnisse sollen
einen belegten medizinischen oder versorgungsseitigen Bedarf decken bzw. zur
Steigerung der Effizienz in der Gesundheitsversorgung beitragen sowie eine
Umsetzung im ersten oder zweiten Gesundheitsmarkt erwarten lassen. KMU sollen
zu mehr Anstrengungen in Forschung und Entwicklung sowie zu verstärkter
Kooperation mit weiteren Unternehmen, auch GU der Branche, sowie
wissenschaftlichen Einrichtungen angeregt werden.